OSTEOPATHIE BERLIN
Normen Wolke, M.Sc.D.O.
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Osteopathie Ausbildung und Beruf

Gefragt und Gesagt. Darum bin ich Osteopath geworden.

Im Februar 2014 klingelte bei mir das Telefon und es ging diesmal nicht um eine Terminvereinbarung, sondern um die Anfrage für ein Interview für das Online Magazin "Spiesser". Es geht um die Osteopathie Ausbildung hieß es. Ich fand es daher umso interesannter als mir erklärt wurde, dass im Rahmen einer Artikelserie, das "Beruferoulette", unterschiedliche Berufsbilder in Interviews vorgestellt werden.

Das Magazin richtet sich an Jugendliche und die Artikelreihe soll Menschen, die nach einer Ausbildung und einem Beruf suchen. Es gibt Entscheidungshilfen bei der Suche nach der passenden Berufsausbildung. Die Auswahl der Themen wird dabei von der Community selbst vorgeschlagen und entschieden. Welcher Autor sich mit welchem Beruf vertraut machen darf, wird ausgelost. Ich habe mich sehr über das Interesse am Thema Osteopathie Ausbildung gefreut und teile Euch gerne mit, wie ich zur Osteopathie gekommen bin und was mich daran immer noch so fasziniert.

Lesen Sie das Interview über die Osteopathie Ausbildung

mit Normen Wolke M.Sc. D.O.

"Osteopath? Was ist das? Klingt nach einem Arzt. Mehr weiß ich nicht, als mir beim SPIESSER-Beruferoulette ausgerechnet dieser Beruf zugelost wird. Ob das was für mich wäre? Ganz ehrlich: Keine Ahnung! Also mache ich mich schlau... und frage Normen Wolke, einen geprüften und zertifizierten Osteopathen, der schon seit über zwanzig Jahren im Berufsleben steckt." A.K.*

A.K.: Herr Wolke, was macht den Beruf des Osteopathen aus?

Es gibt in Deutschland noch kein anerkanntes Berufsbild des Osteopathen. Man kann nur als Arzt oder als amtlich geprüfter Heilpraktiker die Osteopathie praktizieren. Alle anderen Ausübungspraktiken bewegen sich auf illegalem Boden, da die Osteopathie eine heilkundliche Behandlungsart ist, die nur von Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt werden darf. Der Verband der Osteopathen Deutschland (V.O.D. e.V) setzt sich seit Jahren dafür ein, in Deutschland ein eigenständiges Berufsbild des Osteopathen zu etablieren. Auch eine standardisierte Osteopathie Ausbildung weist in diese Richtung.

Die Tätigkeit des Osteopathen besteht darin, eine eigenständige, manuelle (mit den Händen ausgeführte) Untersuchung am Patienten vorzunehmen und anhand der daraus erstellten Diagnose eine eigens auf diesen Patienten abgestimmte osteopathische Behandlung durchzuführen. Begleitend zur osteopathischen Diagnostik werden die Krankengeschichte (Anamnese) und alle weiteren medizinischen Voruntersuchungen wie zum Beispiel MRT, Röntgenaufnamen oder Labordiagnostik zu Rate gezogen.

Das heißt, der Osteopath muss über ein profundes Wissen verfügen um medizinische Untersuchungsergebnisse zu verstehen und in die eigene Befunderhebung einfließen zu lassen. Dazu gehört ein umfassendes Basiswissen in den Bereichen Biochemie, Pharmakologie, Psychologie, bildgebende Untersuchungsverfahren, Embryologie, Histologie und Physiologie.

A.K.: Was bereitet Ihnen am Beruf des Osteopathen Freude?

Ich denke, das hat sehr viel damit zu tun, dass es sich um einen selbstbestimmten Beruf handelt, in dem ich frei arbeiten kann und die volle Verantwortung für meine Tätigkeit trage. Darüber hinaus unterliege ich keinen Zwängen oder „Direktiven“ von etwaigen Vorgesetzten oder Kollegen. Der Patient, der mich in meiner Praxis aufsucht, ist mein Kooperationspartner. Als Osteopath stelle ich eine eigenständige Diagnose unter Zuhilfenahme anderer medizinischer Befunde und leite daraus die osteopathische Behandlung ab. Der Behandlungsablauf und -aufbau sowie die Folgebehandlungen werden anhand des osteopathischen Befundes und in Zusammenarbeit mit dem Patienten abgestimmt. Ich empfinde die osteopathische Arbeit mit dem Patienten erfüllend und verantwortungsvoll.

Außerdem komme ich als Osteopath in Kontakt mit Menschen jeglicher Altersgruppen, das heißt vom neugeborenen Säugling bis zur Rentnerin, dem Rentner in hohem Alter. Dadurch erfahre ich viel über typische Erkrankungen von bestimmten Altersgruppen und werde vertraut mit den Veränderungen, denen unser Köpergewebe während seines Lebens unterliegt. Eine sehr spannende Angelegenheit.

Nun ja, es ist einfach ein schönes Gefühl, Menschen in ihrer gesundheitlichen Entwicklung weiterzuhelfen. Darüber hinaus schafft es auch immer ein großes Gefühl der Zufriedenheit, wenn ich Patienten dabei behilflich sein kann, sich in ihrem Gesundheitsprozess bzw. Gesundheitszustand zu verbessern, insbesondere wenn Patienten, nach langer erfolgloser Suche beim Osteopathen landen.

A.K.: Welche Situationen sind frustrierend?

Frustrierend ist es, wenn sich bei einem Patienten gesundheitlich nichts verändert und dieser mit den immer gleichen Symptomen zur Behandlung kommt. Es ist auch frustrierend, wenn Patienten ihre Termine vergessen oder Rechnungen nicht bezahlen.

A.K: Welchem Menschentypen würden Sie empfehlen Osteopath zu werden?

Das ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen, all jenen Menschen die genug Durchhaltevermögen besitzen, um sich fünf Jahre lang mit Anatomie, Embryologie und Physiologie zu beschäftigen und auch im weiteren Berufsleben bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden und viel Freizeit und finanzielle Mittel für ihre berufliche Weiterentwicklung aufzubringen.

Die Grundvoraussetzung ist meiner Meinung nach eine empathische Haltung bzw. die Fähigkeit, mit anderen Menschen „mitzuschwingen“. Ich denke, der Osteopath muss seinen Mitmenschen gegenüber offen, ehrlich und klar begegnen.

Realistisch gesehen, sollte man sich im Laufe der Berufsausbildung zum Osteopathen früher oder später als Freiberufler selbstständig machen. Das bedeutet also, dass Menschentypen, die ein hohes Sicherheitsbedürfnis oder eine starke materielle Ausrichtung haben eher vom Beruf des Osteopathen abzuraten ist. Erfahrungsgemäß sind Ausbildungszeit und auch die ersten Berufsjahre finanziell nicht sehr erträglich.

Weiterhin ist es ratsam, wenn schon Erfahrungen in den sogenannten „helfenden Berufen“ gemacht wurden, sei es im Rahmen eines längeren Praktikums (Zivildienst, freiwilliges soziales Jahr) oder einer Erstberufsausbildung als Krankenschwester, Physiotherapeut, Heilpraktiker oder verwandten Berufsbildern. Den Beruf des Osteopathen zu ergreifen, hat meiner Meinung etwas mit Berufung zu tun.

A.K.: Die Osteopathie gehört zur Alternativmedizin. Regelmäßig wird die tatsächliche Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode angezweifelt. Wie nehmen Sie dazu Stellung?

Ich denke, das Anzweifeln der osteopathischen Behandlung beruht darauf, dass sich die meisten Untersuchungsarten auf die vorhandene Erkrankung des Patienten und auf die zu verabreichende Therapie konzentrieren. Krankheiten (Pathologie) gehören in unserem Medizinsystem zur Ausgangsbasis einer jeden Behandlung und stehen im Vordergrund. Der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten wird bei solchen Untersuchungen nicht berücksichtigt. Die osteopathische Medizin dagegen sieht die Gesundheit als Grundvoraussetzung für eine Behandlung an und das Ziel ist es, diese beim Patienten vermehren. Ihr Anspruch ist also nicht, Pathologien (das heißt Erkrankungen, die mit einer nicht mehr umkehrbaren Veränderungen des Körpergewebes einhergehen) zu therapieren, sondern die Selbstheilungskräfte im Menschen zu stärken. Dieser Aspekt bleibt bei der Bewertung von Therapieverfahren zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder unberücksichtigt.

Die osteopathische Medizin will den Patienten also präventiv zu behandeln, und das Gesundheitssystem des Patienten solcherart stärken, dass der Körper zukünftig einen besseren Schutz gegen Erkrankungen hat. Dass darüber hinaus auch bestehende Symptome mittherapiert werden, versteht sich von selbst.

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Lehrbuch der Osteopathie: Das große Still Kompdendium

Das Buch "Das große Still Kompendium" beschreibt Leben und Werk des Begründers der Osteopathie. Es gehört zur Lektüre eines jeden Osteopathie Studenten. Ein Klassiker.

Mit den Händen am Quell des Lebens

Die Naturheilkunde macht sich das Prinzip zunutze, dass jeder Mensch von Natur aus Selbstheilungskräfte hat, die ihm helfen, Krankheiten zu überwinden - Naturbild als Symbol für die Heilkunde

(Meditation über Wasser und das Gesundheitssystem des Menschen)

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Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine Heilkunde, bei der der Osteopath, die Osteopathin den Menschen mit seinen Händen untersucht und behandelt.

Was ist Osteopathie

Ist eine Osteopathie Ausbildung was für mich?

Wer sich jetzt berufen fühlt, eine Laufbahn als Osteopath einzuschlagen sollte sich genau überlegen, an welcher Schule die Ausbildung absolviert werden soll. Laut Osteokompass beiten derzeit deutschlandweit 141 Schulen Aus- und Weiterbildungen an. Bei der Wahl der richtigen Schule sollte man beachten, dass diese die Mindestanforderungen erfüllen. Informieren Sie sich beim Verband der Osteopathen Deutschland. Ansonsten sollte Skepsis walten, denn das Erlernen einzelner osteopathischer Techniken ist zwar möglich, hat aber nichts mit der ganzheitlichen Osteopathie zu tun.

Wahl der Schule

Die Ausbildung zum Osteopathen wird vorrangig an privaten Schulen und häfig berufsbegleitend angeboten. Die berufsbegleitende Ausbildung beträgt mindestens vier Jahre und findet in Wochenendseminaren statt. Sie richtet sich an Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten.
Für Abiturienten ist eine Ausbildung an Vollzeitschulen sinnvoll. Die Vollzeitausbidlung dauert fünf Jahre und ist die derzeit fundierteste osteopathische Ausbildung. Da die Osteopathie Behandlung eine manuelle Therapieform ist, bei der es im wahrsten Sinne des Wortes auf Fingerspitzengefühl ankommt, sollte der Fokus auf möglichst viel Praxis Erfahrung und "hands on" gelegt werden. Der Unterricht vermittelt Theorie und Praxis, er umfasst medizinische Grundlagenfächer wie Anatomie und Physiologie sowie das Erlernen der verschiedenen osteopathischen Techniken. Eine Abschlussarbeit und -prüfung beenden die Ausbildung. Diese Ausbildung ist notwendig, um einerseits die vielen Bereiche der Osteopathie als eigenständige und wirksame Form der Medizin zu erlernen und andererseits die eigenen Hände zu feinfühligen Instrumenten zu schulen.

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Schulen und Hochschulen für die Osteopathie Ausbildung

Ausbildung und Zertifizierung: Die derzeitigen Ausbildungswege sind meist privat und nicht staatlich geregelt. Anerkannte Ausbildungsinstitute bieten jedoch umfassende Fortbildungen an, die in der Regel zwischen 1.350 und 5.000 Unterrichtseinheiten umfassen, abhängig vom gewählten Weg und Institut. Die Mindestanforderung, die von Verbänden empfohlen wird, sind etwa 1.350 Stunden. Da es keine staatlich geregelte Ausbildung gibt, sind nur private Zertifizierungen wie vom BVO und VFO anerkannt.

Aktuelle Entwicklungen: Es gibt laufende Bemühungen zur Berufsanerkennung der Osteopathie und zur Einführung eines einheitlichen Standards, um den Beruf weiter zu regulieren und zu stärken. Eine solche Regelung ist bisher aber noch nicht in Kraft.

Um bei der wachsenden Anzahl an Ausbidlungsstätten in ganz Deutschland die richtige Auwahl zu treffen kann man sich an der Empfehlung des VOD orientieren. Der Verband der Osteopathen Deutschland empfiehlt die Ausbildung an folgenden Schulen:

VOS Partnerschulen

Hochschulen

Weitere Schulen

Zur Liste beim VOD

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Akademisierung der Osteopathie

Inzwischen gibt es einen grundständigen Bachelor-Studiengang für Osteopathie in Deutschland. An der Hochschule Fresenius in Idstein bei Wiesbaden und München kann man in einem achtsemestrigen Vollzeit-Studiengang einen nach den Bologna-Kriterien anerkannten akademischen Bachelor-Abschluss in Osteopathie erlangen. Seit dem Wintersemester 2015/2016 bietet die Hochschule Fresenius auch einen Master-Studiengang Osteopathie an.

Die Osteopathie Ausbildung hat sich weiterentwickelt

Seit der Zeit, als ich meine Osteopathie Ausbildung angefangen habe, hat sich die Osteopathie Ausbildung kontinuierlich und meiner Meinung nach positiv weiterentwickelt. Sowohl in den USA, als auch in Europa und anderen Teilen der Welt. Abgesehen von den vielen Teilbereichen, in denen man sich spezialisieren kann, ist auch die Möglichkeit des Osteopathie Studiums ein Gewinn. Wobei immer zu beachten ist, dass die Fähigkeit osteopathisch zu behandeln, viel praktische Übung erfordert, nur theoretisches Wissen ist nicht ausreichend.

Bitte beachten:

Da Osteopathie in Deutschland als Heilkunde gilt, sind Sie gehalten, während oder nach der Osteopathie-Ausbildung die staatliche Heilpraktikerprüfung abzulegen, um risikofrei arbeiten zu können. Den eigenständigen Beruf des Osteopathen gibt es rechtlich gesehen noch nicht.

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Wie läuft eine Osteopathische Behandlung ab?

Warum vertrauen Patienten auf die Kraft der sanften osteopathischen Medizin? Wie behandelt ein Ostheopath? Welche Leiden lassen sich osteopathisch behandeln? Erfahren Sie alles in diesem Artikel:

Osteopathie Behandlung

* Aus Datenschutzgründen soll der Name des Interviewers nicht genannt werden

Welche Informationen gibt es hier? Sollte ich eine Osteopathie-Ausbildung machen? ✓ Ausbildungsplätze ✓ Ausbildungsvergütung ✓ Dauer ✓ Inhalte ➤ Passt die Ausbildung zu mir?

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